Sonia Maaß
Sonia Maaß Porträt ©  Sonia Maaß

Frau Maaß, wie sind Sie zu dem Unternehmen gekommen und wie war nexxt-change in die Übernahme involviert?

Ich habe über die Handwerkskammer Kurse der Nachfolgelotsen belegt. Bei diesen Kursen wurde man zu verschiedenen Themen gecoacht – zum Beispiel Social Media oder Unternehmensführung. Einer der Organisatoren war Aref Shahin von der Hamburger Handwerkskammer. Mit ihm habe ich mich ausgetauscht und ihm meine Situation erklärt. Wenig später hat er sich gemeldet und mir mitgeteilt, dass nexxt-change für einen Goldschmied einen Nachfolger sucht. Dann wurde der Kontakt hergestellt und ich habe schnell gesehen, dass die Rahmenbedingungen passten.

Wie lief der Entscheidungsprozess ab, warum haben Sie sich für diese Goldschmiede entschieden?

Nachdem ich mir die Goldschmiede angesehen und mit dem Besitzer und seiner Frau gesprochen hatte, war mir klar, dass ich das machen werde. Die Lage in Hamburg-Harvestehude ist großartig und die Räumlichkeiten haben mich überzeugt. Der Entscheidungsprozess hat dann noch ungefähr vier Wochen gedauert, da ich noch abwägen musste, ob ich das alles finanziell so hinbekomme, wie ich es mir vorgestellt habe.

Was haben Sie gemacht, bevor Sie die Goldschmiede übernommen haben?

Bevor ich diese Goldschmiede übernommen habe, habe ich in einem anderen Unternehmen als Meisterin gearbeitet. Ursprünglich wollte ich dort einsteigen, wo ich auch gelernt hatte. Daraus ist leider nichts geworden, da der Eigentümer des Gebäudes im vergangenen Frühjahr gewechselt hatte. Die neuen Miet-Konditionen waren unrealistisch – doppelte Miete ohne festen Vertrag. Da musste ich mich dann nach etwas Neuem umsehen.

Wie waren die Verhandlungen mit dem Voreigentümer, lief das reibungslos ab? Worauf sollte man bei solchen Gesprächen achten?

Die Gespräche mit dem Voreigentümer fanden in guter Atmosphäre statt. Ich konnte sehr offen und vertraulich mit ihm sprechen. Er hat mir seine Hilfe und Unterstützung angeboten, sodass die Nachfolge reibungslos verlaufen konnte. Außerdem hatte ich die Unterstützung der Handwerkskammer und von nexxt-change.

Welche sind die größten Herausforderungen bei so einer Übernahme?

Die Bürokratie und Organisation am Anfang sind tatsächlich sehr kompliziert. Es kommt sehr viel Papierkram auf einen zu, den man erst einmal bewältigen muss. Man sollte auch versuchen, positiv zu bleiben, darf keine Angst bekommen und sollte weiterhin daran glauben, dass am Ende alles klappt.

Was ist das Erfolgsrezept für eine Goldschmiede?

Das Besondere an einer Goldschmiede ist die individuelle Beratung und die anschließende Fertigung eines Schmuckstückes. Es geht also primär um das Design und das handwerkliche Geschick. Bei allen organisatorischen Aufgaben, die man als Selbstständige hat, kann ich mich doch sehr auf die Aufgaben konzentrieren, wegen der ich mich für diesen Beruf einmal entschieden habe.

Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit bei Goldschmieden und welche Schritte haben Sie unternommen?

Nachhaltigkeit ist auch bei Goldschmieden sehr wichtig. Der Vorbesitzer war bereits sehr daran interessiert, nachhaltigen Schmuck anzufertigen. Genau wie er lege auch ich großen Wert darauf, recyceltes Material, also Gold und Silber, zu verwenden und mit fair gehandelten Edelsteinen zu arbeiten.

Was sind Ihre Pläne und Ziele für die Zukunft?

Ich habe mir hier einen kleinen Traum erfüllt. Ich hoffe, dass ich ihn noch viele Jahre leben kann. Irgendwann möchte ich auch gerne selbst ausbilden. Aber erst einmal möchte ich mir einen festen Kundenstamm aufbauen. Dann schaue ich weiter.

Stand: Januar 2024